Über­grif­fe auf Ord­nungs­kräf­te: Duis­burg setzt auf Body-Cams

Seit dem Früh­jahr tes­tet das Bür­ger- und Ord­nungs­amt der Stadt Duis­burg als eine der ers­ten kom­mu­na­len Stel­len in NRW die Net­Co Body-Cam im Rah­men eines drei­ein­halb-mona­ti­gen Pilot­pro­jekts. Dabei sind täg­lich 20 Kame­ras im Ein­satz, die von Mit­ar­bei­tern des städ­ti­schen Bür­ger- und Ord­nungs­am­tes vom Son­der­au­ßen­dienst und der Ver­kehrs­über­wa­chung genutzt wer­den. Zuvor hat­te eine Ände­rung der Rechts­grund­la­ge vom nord­rhein-west­fä­li­schen Land­tag den Kame­raeinsatz mög­lich gemacht, die besagt, dass nicht mehr nur Poli­zis­ten, son­dern nun auch Bediens­te­te kom­mu­na­ler Ord­nungs­be­hör­den mit Body-Cams aus­ge­stat­tet wer­den dür­fen. 

War­um hat sich die Stadt Duis­burg für den Ein­satz von Body-Cams entschieden? 

Momen­tan sind 51 Ein­satz­kräf­te in der Ver­kehrs­über­wa­chung und 65 Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter beim städ­ti­schen Außen­dienst tätig. Im Jahr 2021 und Anfang 2022 kam es ins­ge­samt zu 46 Atta­cken bzw. Belei­di­gun­gen gegen­über dem Per­so­nal. Dazu zäh­len neben pas­si­vem Wider­stand auch kör­per­li­che Angrif­fe. Alle Vor­komm­nis­se wur­den zur Anzei­ge gebracht. Die Body-Cam soll dabei hel­fen, die­sen Über­grif­fen ent­ge­gen­wir­ken zu können.

Was ist das Ziel des Body-Cam Einsatzes? 

Thors­ten Bleck­mann, der Lei­ter des städ­ti­schen Außen­diens­tes, erhofft sich von den Body-Cams einen „prä­ven­ti­ven Effekt“. Die Kame­raaufnah­men sol­len zudem als Beweis­mit­tel für die Straf­ver­fol­gung fun­gie­ren, wenn es zu einem Vor­fall kommt.  
Die Ein­satz­kräf­te der Stadt Duis­burg ver­spre­chen sich mehr Dees­ka­la­ti­on und Trans­pa­renz sowie auch mehr Ver­trau­en in die Arbeit des Bür­ger- und Ord­nungs­am­tes von Sei­ten der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger. Die Kame­ras wer­den gut sicht­bar an den Uni­for­men der Ein­satz­kräf­te ange­bracht und sol­len auf die­se Wei­se poten­zi­ell kri­ti­sche Situa­tio­nen von Vorn­her­ein dees­ka­lie­ren. Je nach Ver­hal­ten des Gegen­übers kann die Ein­satz­kraft in einer 2. Dees­ka­la­ti­ons­stu­fe auf die Body-Cam hin­wei­sen und das Body-Cam Dis­play anschal­ten, wor­in sich der Unru­he­stif­ter selbst sieht. Erst wenn sich die Situa­ti­on durch die­se bei­den Maß­nah­men nicht beru­hi­gen lässt, wird die Body-Cam Auf­nah­me tat­säch­lich gestar­tet. Dabei wer­den nur Vide­os län­ger­fris­tig gespei­chert, die auf­grund eines Über­grif­fes zur Staats­an­walt­schaft über­mit­telt wer­den. Alle ande­ren Auf­nah­men wer­den nicht gesich­tet und nach kur­zer Zeit wie­der gelöscht. 

Im Spät­som­mer 2022 wird der Body-Cam Ein­satz bei der Stadt Duis­burg eva­lu­iert. Geplant ist ein dau­er­haf­ter Ein­satz der Body-Cams, um in die Sicher­heit des Per­so­nals zu inves­tie­ren. Das Feed­back, das bereits auf Social Media ver­öf­fent­licht wur­de und auch in diver­sen Zei­tungs­ar­ti­kel zu lesen ist, ist bereits jetzt durch­weg posi­tiv. Seit der Ver­wen­dung der Body-Cams kam es laut Ord­nungs­amt zu kei­nem Über­griff auf Mit­ar­bei­ten­de.  
Sören Link, der Ober­bür­ger­meis­ter der Stadt Duis­burg, hat sich schon jetzt öffent­lich dazu aus­ge­spro­chen, dass die Body-Cam „zur per­sön­li­chen Schutz­aus­rüs­tung für die uni­for­mie­ren Kräf­te des Bür­ger- und Ord­nungs­am­tes“ wer­den soll, wenn die Bilanz nach Been­di­gung der Test­pha­se wei­ter­hin so posi­tiv aus­fällt. Zudem sag­te er auf der Web­sei­te von „Mein Kre­feld“: Unse­re Erfah­rung und die aus ande­ren Städ­ten zeigt, dass Body-Cams wir­ken“. 

Stadt Duisburg_Body-Cam

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