Gro­ße Begeis­te­rung über Body-Cams bei den NRW-Ordnungsämtern

Dro­hun­gen oder sogar kör­per­li­che Angrif­fe – das ist der All­tag vie­ler Ord­nungs­be­am­ten. Daher set­zen sich immer mehr Ord­nungsämter und kom­mu­na­le Ord­nungs­diens­te (KOD) in NRW für den Ein­satz von Body-Cams ein und stat­ten ihren städ­ti­schen Außen­dienst mit Kame­ras aus, denn seit dem 1. Juli 2022 ist der Body-Cam Ein­satz in dem bevöl­ke­rungs­stärks­ten Bun­des­land durch eine Ände­rung des Ord­nungs­be­hör­den­ge­set­zes rechts­kon­form.

Dass sich bei zuneh­men­der Gewalt­be­reit­schaft in der Bevöl­ke­rung der Fokus stark auf den Mit­ar­bei­ter­schutz legen muss, ist wohl ein Grund für die Zulas­sung des Body-Cam Ein­sat­zes bei den kom­mu­na­len Ord­nungs­diens­ten. Wohl kaum ein Außenmitar­bei­ten­der des KODs ist bis­her von einem ver­ba­len oder kör­per­li­chen Angriff eines wüten­den Mit­bür­gers ver­schont geblie­ben. Die Fol­ge: Die Sicher­heitsmit­ar­bei­ten­den, die sich für Recht und Ord­nung ein­set­zen, wer­den selbst zum Opfer und fal­len teils vie­le Mona­te aus. Die Body-Cam gibt ihnen im Arbeits­all­tag Sicher­heit zurück und dees­ka­liert dabei kri­ti­sche (Streit-)Situationen. So sor­gen die Kame­ras für Gewalt­prä­ven­ti­on und schre­cken poten­zi­el­le Täter ab. 

Net­Co stat­tet zahl­rei­che Ord­nungs­äm­ter mit Body-Cam aus 

Duis­burg ist mit eine der ers­ten Kom­mu­nen in NRW, die die Net­Co Body-Cam zunächst getes­tet und anschlie­ßend auch flä­chen­de­ckend ein­ge­setzt hat. Thors­ten Bleck­mann, Lei­ter des städ­ti­schen Außen­diens­tes beim Bür­ger- und Ord­nungs­amt in Duis­burg, hat uns im Inter­view  erzählt: „Wir haben fest­ge­stellt, dass die Kame­ras bei vie­len Gesprä­chen mit Bür­gern bereits dees­ka­lie­rend wir­ken, ohne dass sie über­haupt ein­ge­schal­tet sind.“ 

Die­sen Effekt haben auch ande­re KODs erlebt. Neben Duis­burg tes­tet der kom­mu­na­le Ord­nungs­dienst der Stadt Her­ne seit die­sem Jahr die Net­Co Body-Cam. Inner­halb der ein­jäh­ri­gen Test­pha­se soll die Sicher­heit der Außen­dienst­mit­ar­bei­ten­den ver­bes­sert wer­den. Beson­ders die ein­fa­che Bedien­bar­keit der Kame­ra und das gro­ße Front­dis­play, das zur Dees­ka­la­ti­on von brenz­li­gen Situa­tio­nen dient, wer­den von der Stadt Her­ne geschätzt. 

Inter­view mit Tors­ten Bleckmann 

Auch in Moers wur­den die Außen­dienst­mit­ar­bei­ten­den in der Ver­kehrs­über­wa­chung des kom­mu­na­len Ord­nungs­diens­tes mit Net­Co Body-Cams aus­ge­stat­tet, nach­dem eine Mit­ar­bei­te­rin nach einer münd­li­chen Ver­war­nung wegen Falsch­par­kens von einem Mann geschla­gen wor­den war. Die vier­wö­chi­ge Pilot­pha­se in den Som­mer­mo­na­ten ver­lief erfolg­reich: Inner­halb die­ses Zeit­raums kam es zu kei­ner Body-Cam Auf­nah­me, kri­ti­sche Situa­tio­nen konn­ten früh­zei­tig dees­ka­liert wer­den. Nun sol­len die Kame­ras in Moers dau­er­haft ein­ge­setzt wer­den. Der­zeit liegt das Vor­ha­ben beim Haupt- und Finanz­aus­schuss, die Kame­ras sol­len noch in 2023 beschafft wer­den. 

Eine wei­te­re Stadt, die die Net­Co Body-Cam momen­tan tes­tet, ist Olfen. Die Pilot­pha­se soll sich ins­ge­samt über 12 Mona­te erstre­cken. Auch in Wit­ten, Wet­ter und Gum­mers­bach sind vor kur­zem Test­läu­fe gestar­tet, in denen meh­re­re Mit­ar­bei­ten­de mit der Body-Cam aus­ge­stat­tet wur­den.   

Zur Beweis­si­che­rung von Ein­sät­zen und dem Schutz der KOD-Mit­ar­bei­ten­den wer­den auch die Kre­fel­der Ord­nungs­be­am­ten mit Body-Cams aus­ge­rüs­tet, nach­dem die Stadt von den posi­ti­ven Erfah­run­gen der dor­ti­gen Poli­zei gehört hat­te. Zuvor war bereits das Per­so­nal auf­ge­stockt und stich­fes­te Sicher­heits­wes­ten beschafft wor­den, um sich Pro­blem­si­tua­tio­nen noch bes­ser stel­len und den Schutz der Mit­ar­bei­ten­den gewähr­leis­ten zu kön­nen. 

Es ist davon aus­zu­ge­hen, dass sich in der nächs­ten Zeit noch wei­te­re Kom­mu­nen um Pilot­pha­sen mit den nach­weis­lich dees­ka­lie­rend wir­ken­den Body-Cams bemü­hen wer­den. 

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