In letzter Zeit mussten Flugreisende und das Flughafenpersonal viel aushalten: Streikbedingte Flugausfälle, Verspätungen und lange Warteschlangen haben die Nerven aller Beteiligten strapaziert. Zuvor hatten die Corona-Maßnahmen bereits für Eskalationspotenzial an den Flughäfen gesorgt und ein Sicherheitsrisiko für Personal und Mitreisende dargestellt.
Dazu kommt:
Pandemiebedingt fehlen immer mehr Fachkräfte an deutschen Flughäfen: Zwischen 2019 und 2021 ist die Zahl der Beschäftigten in der Luftfahrt um 4% gesunken. Laut Verdi fehlen 20% des Bodenpersonals und dazu kommt eine hohe Krankenquote – unter anderem bedingt durch die Zunahme von psychischer und physischer Gewalt (Quelle: Fuldainfo). Denn gerade in Ferienzeiten trifft eine hohe Reisenachfrage auf wenig Personal, was einen Nährboden für Konflikte und Eskalationen liefert. Respektloses Verhalten, Drohungen und körperliche Übergriffe gegenüber dem Personal häufen sich daher an den Flughäfen. Frust und Wut verwandeln sich in Gewalt: Flugausfälle, Verspätungen, ungültige PCR-Testnachweise oder alkoholisierte Fluggäste sind dabei nur einige Beispiele, warum Konflikte ausgelöst werden.
Zu dem fehlenden Bodenpersonal, das u. a. die strengen Sicherheitsmaßnahmen am Flughafen durchsetzt, gehören auch Bundespolizisten mit Spezialisierung „Luftsicherheit“ sowie die Luftsicherheitsassistenten, die bei privaten Sicherheitsunternehmen angestellt sind und teilweise die Aufgaben der Bundespolizei übernehmen (Passagier- und Gepäckkontrolle). Vor allem Letztere sind den Übergriffen von Aggressoren schutzlos ausgesetzt.
Mehr Schutz für Mitarbeitende an deutschen Flughäfen benötigt
Damit gewalttätige Übergriffe bereits im Keim erstickt werden, wurde über die Jahre ein breitaufgestelltes Sicherheitsnetz an Transportplätzen aufgebaut. Videoüberwachung an Orten mit großer Menschenansammlung und die Vermeidung von „dunklen Ecken“ durch viel Licht sind dabei nur einige Beispiele.
Zu diesem Maßnahmenpaket können auch Body-Cams gehören. An Bahnhöfen, im Nahverkehr oder bei den städtischen Ordnungsdiensten ist längst erwiesen: Das Tragen von Body-Cams schreckt Aggressoren ab, einen Konflikt weiter zu eskalieren. Was an anderen Transport- und Verkehrsplätzen gut funktioniert, kann auch den Arbeitsalltag für das Flughafenpersonal erleichtern.
Warum sollten Body-Cams an Flughäfen eingesetzt werden?
Body-Cams sind gewaltfreie Einsatzinstrumente für alle Mitarbeitende im Sicherheitssektor mit vielen Funktionen und Vorteilen:
Deeskalation statt reiner Dokumentation: Body-Cams können in der letzten von drei Deeskalationsstufen nicht nur Konfliktsituationen aufzeichnen, sondern sollen vor allem dafür sorgen, dass es gar nicht erst zu einer Videoaufnahme kommen muss. Die bloße Präsenz einer Body-Cam an der Uniform eines Sicherheitsmitarbeiters am Flughafen soll Aggressoren bereits abschrecken und sie dazu veranlassen, von einem geplanten Übergriff abzubringen – beispielsweise bei Konflikten bei der Gepäckkontrolle.

Zur weiteren Deeskalation einer konfliktreichen Situation kann das Sicherheitspersonal auch den Frontdisplay der Body-Cam aktivieren, sodass sich das Gegenüber im Display spiegelt – das unangebrachte Verhalten wird dem Unruhestifter wie ein Spiegel vorgehalten. Erst wenn die Situation aus dem Ruder läuft, wird die Body-Cam Aufnahme (nach vorherigem Hinweis) gestartet. Weitere Informationen zu den drei Deeskalationsstufen von Body-Cams finden Sie hier: Body-Cams: Ein gewaltloses Mittel zur Deeskalation? (netco.de)
Mitarbeiterschutz: Body-Cams können für ein noch sichereres Umfeld an deutschen Flughäfen sorgen. Durch die nachweislich deeskalierende und abschreckende Wirkung der Body-Cam kommt es zu weniger Übergriffen bzw. Arbeitsunfällen. Das Personal erlebt dadurch ein erhöhtes Sicherheitsgefühl im Arbeitsalltag, die psychische Belastung nimmt ab und auch die Krankenquote verringert sich.
Abfangen des hohen Personalmangels und der Personalausfälle: Ist ein Sicherheitsmitarbeiter am Flughafen mit einer Body-Cam ausgestattet, braucht es keine Zwei-Mann-Schicht mehr, da die Body-Cam dem Mitarbeiter Schutz und Beweissicherung zugleich liefert.
Strafverfolgung und Gerichtsverwertbarkeit: Oft kommt es zu falschen Beschuldigungen gegenüber dem Personal – es steht Aussage gegen Aussage. Body-Cam Aufnahmen liefern als „objektiver Dritter“ handfeste Beweise. Die Body-Cam Aufnahmen sind zudem manipulationssicher und können daher vor Gericht verwendet werden.
Datenschutzkonformität: Body-Cams werden nur zweckgebunden eingesetzt, sodass es nicht zum (Dauer-)Filmen von unbeteiligten Dritten kommt. Zudem kann das Videomaterial nicht manipuliert werden. Es wird direkt an einen Server gesendet und kann dort nur von wenigen Befugten eingesehen werden. Besteht kein Straftatbestand, so werden Videos innerhalb kürzester Zeit unwiderruflich gelöscht.
Damit der Einsatz einer Body-Cam den gewünschten deeskalierenden Effekt erzielt, wird das Sicherheitspersonal zuvor in der korrekten Handhabung geschult, beispielsweise im Rahmen einer umfassenden Deeskalationsschulung. Dabei wird auch auf die rechtlichen Begebenheiten der Body-Cam Verwendung eingegangen.
Private Sicherheitsunternehmen, die eine komplette Body-Cam Lösung erproben wollen, können die Körperkameras inkl. Zubehör auch testweise mieten. Weitere Informationen sowie einen Mietrechner dazu haben wir hier zusammengestellt: Kontakt Body-Cam — NetCo Professional Services GmbH
Als langjähriger Body-Cam Entwickler steht NetCo seinen Kunden und Interessierten nicht nur bei technischen und organisatorischen Fragen zur Seite, sondern organisiert seit 2022 auch eine Konferenz rund um das Thema Body-Cam, auf der Anwender zu Wort kommen und über ihre Erfahrungen sprechen. Sie sind interessiert? Dann schauen Sie auf unserer Webseite vorbei und melden sich direkt zur kommenden Body-Cam Konferenz am 14. Juni 2023 in Köln an: 2. Body-Cam Konferenz — Jetzt Tickets für die Konferenz sichern (netco.de).